Anschläge
Linksextremer: Experten sind alarmiert
BELLINZONA. Die Serie von Anschlägen eskaliert: Gestern brannte
es beim Bundesstrafgericht. Experten warnen vor weiteren Anschlägen
Linksextremer.
Quelle: 20 Minuten, 18.01.2011
Von Désirée
Pomper
Der Haupteingang
eines Gebäudes des Bundesstrafgerichts in Bellinzona liegt
in Schutt und Asche, die Glastüre ist zerborsten – das
Resultat eines Brandanschlags, der in der Nacht auf gestern verübt
worden ist. Zwei Frauen, die im betroffenen Gebäude arbeiteten,
entkamen dem Feuer unverletzt. Die Feuerwehr löschte den Brand
rasch. Auf der Wand neben dem Eingang steht: «Brennt die Gerichte
nieder – nieder mit dem Staat». Unterzeichnet war die
Botschaft mit dem von Anarchisten verwendeten eingekreisten A.
CVP-Nationalrat
Jakob Büchler, Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission,
ist alarmiert: «Wir müssen die Gefahr, die von dieser
Szene ausgeht, sehr ernst nehmen.» Noch schlimmere Anschläge,
etwa auf das Bundeshaus, Kernkraftwerke oder das Bahnstreckennetz,
seien nicht mehr auszuschliessen. Und: «Es ist wichtig, dass
bei solchen Sicherheitsbedrohungen neben der Polizei auch die Armee
bereitsteht», sagt Büchler. Nun sei eingetroffen, wovor
Armeechef André Blattmann bereits letzten Frühling im
Vortrag «Bedrohungen für die Schweiz» gewarnt habe
und dafür ausgelacht worden sei. Samuel Althof von der Fachstelle
Extremismus- und Gewaltprävention vermutet, dass sich die Täter
von den linksextremen Aktivisten, die in den letzten Monaten Bombenanschläge
auf Botschaften verübt haben, inspiriert wurden. Ausserdem
begünstige auch das zunehmend angespannte politische Klima
in der Schweiz solche Gewalteskalationen: «Politiker sollten
ihre Wortwahl verantwortungsvoll treffen, um das gespannte Klima
nicht weiter anzuheizen, denn Extremisten können darauf gewalteskalierend
reagieren.» Désirée Pomper
Siehe
auch:
Atemmasken
gegen die Krise
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