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Fachstelle Extremismus - und Gewaltprävention

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Samuel Althof erhielt, gemeinsam mit Amira Hafner-Al Jabaji, den
Fischhof-Preis
der GRA und GMS für das Jahr 2016

 

Extremismus Prävention
Jahresbericht 2016
Kritik zur Organisation der Veranstaltung: Islam. Zukunft. Schweiz.
Podiumsgespräch in der Offenen Kirche Elisabethen vom 14. November 2017
 

Die Fachstelle Extremismus - und Gewaltprävention, fexx.ch, unterscheidet zwischen symptomatischen und programmatischen ExtremistInnen.

Dem symptomatischen Extremismus liegen Persönlichkeitsstörungen zu Grunde. Er stellt eine unbeholfene Form der jungendlichen Selbstdarstellung dar. Jugendliche können in dieser Phase durch geeignete, unterstützende und begleitende Massnahmen zum Ausstieg bewogen werden. Greifft die Präventionsarbeit nicht in diesem Stadium, kann sich die Dominanzorientierung verstärken und programmatisch fixieren. In dieser Form des Extremismus sind Jugendliche nur noch schwer zu erreichen.

Das Angebot der fexx richtet sich an ausstiegswillige Rechts- wie auch LinksextremistInnen, an Behörden, Arbeitgeber, Betroffene und die Oeffentlichkeit.

Unser Ansatz anhand eines Beispieles: Provokation Neonazi
In der Arbeit mit jugendlichen Rechtsorientierten schlagen wir neue Wege ein. Die fexx.ch verfügt über ein interdisziplinäres Team, welches in enger Zusammenarbeit mit anderen Organisationen auf verschiedenen Wegen die Kommunikation mit den teilweise gewaltbereiten ExtremistInnen sucht.


Dabei ist eine akzeptierende Grundhaltung gegenüber der Person die Grundlage aller folgenden Schritte.


   

Die fexx.ch will nicht erziehen. Die Experten der Fachstelle nehmen die Provokationen der jugendlichen ExtremistInnen ernst, ergründen die Motive ihrer Gesinnung und gehen den Ursachen, ihrer oft Menschen verachtenden Aussagen, nach. Die Provokationen der jugendlichen Rechtsextremen können an die Welt der Erwachsenen aber auch an andere Jugendliche gerichtet sein. Wir verstehen dieses Verhalten als unbeholfene, sogenannt "pervertierte" Versuche der Kontaktaufnahme. Diese Jugendlichen wollen gehört, verstanden und ernst genommen werden.
Provokationen, insbesondere wenn sie gewalttätig sind, stoßen auf Unverständnis und triggern historisch bedingten Ängste. Sie fordern uns heraus, indem sie uns mit unvollständig verarbeiteten oder gar verdrängten Folgen des Zweiten Weltkrieges konfrontieren. So vermischen wir in unserer Wahrnehmung historische Nazi Bilder mit denen gewaltbereiter extremistischer Jugendlicher unserer Zeit. Ihre eigentliche Botschaft wird dabei nicht verstanden. Gelingt es uns, durch mutige und kritische Selbstwahrnehmung unsere Ängste und Doppelbilder zu hinterfragen und das Verhalten der Jugendlichen ursächlich zu verstehen, schaffen wir die Grundlage für die Präventions- und Ausstiegsarbeit mit jugendlichen Neonazis.


Unsere Erfahrung zeigt immer wieder, daß psychosoziale Symptome, unabhängig davon ob sie sich als "Rechts" oder "Links" Extremismus äussern, mit psychosozialen Mitteln angegangen werden müssen. Werden sie, wie oft gefordert, politisch bekämpft , wird in erster Linie die Politisierung der entsprechenden Szene gefördert, was oft die Lage erheblich verschärft und schwer kontrollierbar macht.

Im Unterschied zu den Ansätzen für symptomatische ExtermistInnen kann programmatischen ExtremistInnen nur selten mit psychosozialen Mitteln präventiv begegnet werden. In diesen Fällen braucht es meist eine polizeiliche, juristische oder politische Intervention.


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